Prävention

In Deutschland erkranken jährlich fast 70.000 Menschen an Darmkrebs.

Bei Männern stellt es die dritthäu­figste Krebsneu­er­krankung dar, bei Frauen sogar die zweithäu­figste.

Denn obwohl umfang­reiche Präventions-Angebote bestehen, sterben jährlich rund 25.600 Menschen an diesem Krebs, der als einziger verhindert bzw. geheilt werden kann, wenn er frühzeitig erkannt wird. Im Frühstadium ist Darmkrebs fast immer heilbar.

Die wichtigste Massnahme gegen den Darmkrebs ist daher die Vorsor­ge­ko­lo­skopie (Koloskopie = Dickdarm­spie­gelung).

Denn 90% der Darmtumore entwickeln sich sehr langsam aus gutartigen Wucherungen (Polypen, Adenome). Bei einer Vorsor­ge­ko­lo­skopie werden diese entdeckt und wenn möglich in der gleichen Sitzung entfernt. Deshalb sollten Sie diese Leistung in Anspruch nehmen, wenn Sie vollkommen beschwer­defrei sind. Die Untersuchung könnte lebens­rettend sein.

Die Kranken­kassen haben die Notwen­digkeit der Prävention durch die Vorsor­ge­ko­lo­skopie erkannt.

Die AOK Nordost bietet ihren Versicherten die Möglichkeit, bereits zehn Jahre vor der gesetzlich vorgesehenen Regelung an der Darmkrebs­vorsorge teilzu­nehmen:

  • die ärztliche Beratung und die jährliche Stuhlblutuntersuchung (iFOBT) ab dem 40. Lebensjahr
  • Darmspie­gelung (Koloskopie)
    für Männer ab dem 40. Lebensjahr
    für Frauen ab dem 45. Lebensjahr

Die Früher­ken­nungs­un­ter­su­chungen richten sich an Männer und Frauen ohne erkennbares Darmkrebs­risiko.

Sollten in Ihrer Familie bereits Darmkrebs­er­kran­kungen aufgetreten sein ist eine Untersuchung jederzeit sinnvoll.

Das Risiko der Darmspie­gelung ist sehr gering und ist abhängig davon, ob Krebsvor­stufen (Polypen) aufgefunden werden, die entfernt werden.

Dabei kann mit einem Risiko von 1:1000 innerhalb von 7 Tagen nach einer Polypab­tragung es zu Beschwerden im Bereich der Abtragungs­stelle kommen oder eine Blutung auftreten, die einer Nachbe­handlung bedarf. Es ist daher empfeh­lenswert, eine Woche lang keinen Sport zu treiben, die Einnnahme von Blutverdünnungs­mitteln wie ASS bedarf einer gesonderten Absprache, ist aber in der Regel möglich. Bei z.B. Marcumar/Falithrom/Eliquis/Pradaxa sollte hingegen auf eine Bauchhaut­spritze mit Heparin umgestellt werden.

Nehmen Sie bitte die Möglichkeit zu dieser Vorsor­ge­un­ter­suchung wahr und überzeugen Sie Ihre Verwandten und Freunde, ebenfalls eine solche Untersuchung vornehmen zu lassen… je früher, umso besser.

Achtung! Die Stuhlun­ter­suchung gilt erst ab einem fortge­schrittenen Krankheits­stadium als sicheres Diagno­se­ver­fahren und kann die Darmspie­gelung nicht ersetzen.